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Bullet Journal, was soll das denn bitte schön sein?

(Werbung ohne Auftrag)

Das dachte ich mir, als ich davon dass erste mal hörte.

Ein Bullet Journal ist mehr als ein Notizbuch*. Er organisiert, er plant, ganz nach deinen Bedürfnissen angepasst, und soll so dein Leben produktiver machen.

Bullett-Journal-frontansicht.jpgDu schreibst jeden Tag deine Aufgaben, Ereignisse und Notizen auf, und überprüfst die erledigten. Dabei werden die verschiedene Punkte mit verschiedenen Zeichen versehen, um so einen besseren Überblick zu behalten. Du notierst zum Beispiel deine Aufgaben mit einem Punkt. Sind diese erledigt, markierst du die betreffende Position mit einem X der den Punkt übermalt. Für nicht erledigte Aufgaben, kannst du mit einem > notieren und auf den nächsten Tag oder Woche erneut aufschreiben.

Welche Zeichen du verwenden möchtest, kann du selbstverständlich selber aussuchen.

Derjenige, der sich das Ganze ausgedacht hat, ist der New Yorker Grafikdesigner Ryder Carroll. Er entwickelte das Bullet Journal um effizienter planen zu können. Denn scheinbar haben ihm die normalen Terminplaner und Apps nicht ausgereicht.

Du willst das auch mal ausprobieren? Das brauchst du dafür.

Eigentlich reicht ein ganz normales Notizbuch, einen Bleistift oder Fineliner oder mit was du gut und gerne schreibst. Wenn du es besonders kreativ magst, dann wirst du bestimmt auf bunte Stifte zurückgreifen wollen.

Oft lese ich, man könne auch karierte und linierte Notizbücher verwenden. Das ist wohl richtig, ich empfehle dir aber lieber ein gepunktetes zu nehmen. (Auch dotted, dot grid oder Punktraster genannt). Durch die Punkte kannst du super zeichnen, da du dadurch Anhaltspunkte hast und es erleichtert dir trotzdem das Schreiben, wie auf Linien.

Ich finde die vorgedruckte Linien und Kästchen eher störend. Denn auf Dauer wirken die für mich zu viel, dadurch dass ich selber noch Linien und Tabellen zeichne. Aber das ist Geschmacksache.

Wie du deinen Bullet Journal aufbaust, ist dir überlassen. Du wirst dir Tipps und Anregungen mit Hilfe von Google oder Pinterest holen und vielleicht auch einiges ausprobieren. Nach und nach wirst du die für dich selbst am besten funktionierende Struktur entwickeln.

So könnte dein Bullet Journal aufgebaut sein.

Der Aufbau des Bullet Jounals nach Ryder Carroll sieht so aus:

1. Index/Inhaltsangabe
Ich glaube das kennt jeder. Hier trägst du einfach den Inhalt und die entsprechende Seitenzahl ein. Der Index wird ständig weitergeführt.

2. Future Log
Hier kannst du Punkte eintragen, die du für das ganze Jahr im voraus planen willst, oder Ziele die du erreichen möchtest. Für ein Future Log habe ich mich dagegen entschieden. Ich nutze gerne die Monatsübersicht, und trage dort alles in meine To-Do-Liste ein.

3. Monatsübersicht / Monthly Log
Hier könntest du eine Monatsübersicht erstellen, wo alle Tage aufgezählt werden. Rechts oder unten, dann eine Spalte mit Aufgaben und Zielen für den jeweiligen Monat. Bei mir heißt die Spalte einfach To-Do-Liste.

4. Tagesübersicht / Daily Log
Die Tagesübersicht wird normalerweise in 3 Kategorien aufgeteilt. Aufgaben, Ereignisse und Notizen. Mir war das zu aufwendig und nur eine Spalte erstellt. Manchmal wenn etwas wichtiges dazwischen kam, habe ich eine extra Spalte dazu erstellt. Für den privaten Gebrauch, ist das sicherlich ausreichend. Für Geschäftsleute sind die 3 Spalten bestimmt interessanter.

Natürlich kannst du dein Bullet Journal aufbauen und erweitern wie du möchtest. Du könntest noch eine Jahresübersicht hinzufügen, oder eine Geburtstagsliste. Persönliche Dinge oder Sammlungen wie Bücher die du gelesen hast.

Key

Die erste Seite vor dem Index, verwende ich für eine Aufstellung der Zeichen die ich im Bullet Journal verwende. Das sind die sogenannten keys oder codes, die ich benutze um Aufgaben und Termine zu markieren. Das schaut bei mir so aus:

* ein Punkt für Aufgaben, die noch anstehen
x für erledigte Aufgaben
> für angefangene Aufgaben
-> Aufgaben verschoben
<> Aufgaben gestrichen, nicht mehr interessant

Welches Notizbuch ich verwende und bisher verwendet habe

Anfangs benutzte ich ein Hartband-Notizbuch mit weißen Blätter. Zum Glück habe ich zu Hause ein paar mit gepunkteten Linien. Ich habe viel mit Buntstiften gezeichnet und gemalt. Das ging auf diesem Papier sehr flüssig und die Farben sind kräftig.

Ein Hardcover wollte ich auf Dauer nicht. Etwas griffiges musste es sein. Biegsam und das Design sollte mir auch gefallen. Nach vielen Vergleichen habe ich mich für ein Rhodia, Clairefontaine Rhodiarama*, entschieden. Meine Farbwahl war dann Himbeere. In Schwarz oder Lila sehen die aber auch klasse aus.

bullet-journal-seitenansicht.jpgEs hat einen weichen Einband aus Kunstleder und fühlt sich sehr angenehm in der Hand an. Es hat bereits ein Index und eine Jahresübersicht unabhängig vom aktuellen Jahr. Die Seiten sind nummeriert und hinten hat es ein kleines Fach.

Bullet-journal-seitenzahl.jpgMit einem Gummizug kann man die Blätter, bzw. das Notizbuch geschlossen halten. Die Seiten sind nicht weiß, sondern Elfenbeinfarben. Damit hatte ich anfangs ein Problem. Denn die Blätter sind glatter und dunkler als das weiße normale Papier. Mit den Buntstiften mußte ich viel fester aufdrücken. Mittlerweile möchte ich aber gar nichts mehr anderes :) Es sieht einfach edler aus. Die einzelnen Seiten sind nicht zu dünn.

Ansonsten benutze ich die Fineliner von von Stabilo, point 88, Stärke 0,4* und die Buntstifte von Staedtler, Noris Club*.

Welche benutzt du am liebsten?

Was sind nun meine persönliche Erfahrungen des Bullet Journals? Was denke ich darüber?

Mein Bullet Journal muß so aufgebaut sein wie ich es brauche. Mich nicht so sehr auf andere Ideen, Bilder und Erläuterungen fixieren, wie es auszusehen hat.

Denn: Ein Bullet Journal soll für mich da sein – Nicht ICH für das Bullet Journal leben.

Es soll mir helfen meinen Alltag zu erleichtern und mir nicht noch mehr Zeit rauben, die bei mir eh schon knapp ist. Anfangs habe ich mich von anderen Bloggern und Pinterest inspirieren lassen und mein Bullet Journal mit vielen bunten Zeichnungen und Schriften geschmückt. Viele Schriftarten und Schnörkel ausprobiert. Aber für was?

Es macht Spaß, keine Frage. Aber ich habe für mich selber herausgefunden, dass dies nicht Sinn und Zweck eines BuJo (Bullet Journal) ist. Denn das wäre für mich nur eine neue Art von Hobby, was es aber eigentlich gar nicht ist.

Als ich das erste mal vom Bullet Journal hörte, klang es einerseits interessant, war aber auch etwas skeptisch. Egal, zu Hause habe ich noch ein paar normale Hardcover-Bücher, so konnte ich einfach mal loslegen und ausprobieren.

Mit Hilfe von Google oder Pinterest, findest du viele Ideen und Anregungen. Ich habe mich hier anstecken lassen und vieles ausprobiert. Mal ist es gut gelungen, mal weniger gut. Als mein Grundgerüst einigermaßen stand, habe ich anfangs auch wirklich jeden Tag mehrmals reingeschaut. Was ist erledigt, was nicht. Gemalt ,geschrieben, gezeichnet….

bullet-journal-wochenuebersicht.jpgDas Problem bei mir zu Hause ist, (oder vielleicht liegt es einfach in meiner Organisation?) dass ich wenig Zeit habe alles umzusetzen was ich mir vorgenommen habe und ins Bullet Journal eingetragen hatte. Vielleicht habe ich mir aber auch einfach zu viel vorgenommen?

Eins ist klar. Wir haben Kinder und Hunde. Die wollen beschäftigt werden. Dann ist noch der Haushalt, einkaufen.. du weißt bestimmt von was ich rede.

Also habe ich fast ständig Einträge die nicht erledigt waren, übertragen auf einen anderen Tag oder Woche. Obendrauf musste ich natürlich neue Tabellen, Kalender etc zeichnen, denn die Wochen und Monate vergehen schnell.

Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass das wirklich seeeeehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Denn das Bullet Journal will ja auch noch hübsch bemalt werden. Ist dass denn wirklich so wichtig?

Worin besteht denn der Sinn im Bullet Journal, für mich. Eigentlich soll es einem das Leben erleichtern. Helfen organisierter zu leben. Nichts zu vergessen … oder verstehe ich da was falsch?

Für mich hat sich jedenfalls herausgestellt, dass die ganze Malerei und bunt hier und dort, mir einfach zu viel Zeit raubt. Ebenfalls dieses tägliche übertragen der Aufgaben die ich mir vorgenommen habe.

Daher habe ich einiges geändert. Ich schreibe nun nichts mehr täglich oder wöchentlich auf. Ich verwende nur die Monatsübersicht mit meiner To-do Liste und evtl. Termine. Die Jahresübersicht sowieso. So habe ich auch immer alles ständig im Blick. Für mich war es noch wichtig, eine Einkaufsliste für größer Anschaffungen anzulegen, eine Rubrik welche Rezepte ich gerne testen möchte usw.

Ich nutze das Bullet Journal noch, ABER eben in sogenannter light-Form, oder besser gesagt einfacher Form. Und nebenbei als Notzbuch. Dieses ganze tägliche und/oder wöchentliche übertragen von nicht erledigter Aufgaben und Dingen, ist einfach nichts für mich. Monatlich reicht da vollkommen aus.

Warum soll ich also ständig planen, wie ich mein leben zu leben habe und was ich noch zu tun habe, anstatt die Zeit zu nutzen und auch die Dinge erledige, als nur zu planen ;)

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Bullet-journal-was-bitte.jpg

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